Die beste Zeit für Fotografen, um Island zu besuchen
Vielleicht hast du schon gehört, dass an einem durchschnittlichen Tag in Island alle vier Jahreszeiten zusammenkommen können. Ein grauer Himmel kann sich blitzschnell in strahlenden Sonnenschein verwandeln, gefolgt von einem brutalen Regenschauer, der ebenso schnell endet, wie er begonnen hat und dann Platz für ein paar herrliche Regenbögen macht. Aber wenn du meinst, Island sei das ganze Jahr über verschneit und kalt, dann überrascht es dich vielleicht zu hören, dass man durchaus deutlich zwischen den Jahreszeiten unterscheiden kann und jede ihre eigenen Möglichkeiten für Fotografen eröffnet. Also wann ist die beste Zeit für Fotografen, um nach Island zu kommen?
Wie in den meisten anderen Regionen der Welt, erkennt man auch in Island die Jahreszeiten an charakteristischen Wetterverhältnissen und Umweltbedingungen sowie der Dauer und Intensität des Tageslichts. Wenn sich diese Faktoren verändern, hat das auch Auswirkungen auf die Flora und Fauna - Tiere ziehen fort und Pflanzen gehen in Winterruhe. In manchen Fällen bringen sie sogar einzigartige Naturphänomene hervor, die auf ein ganz bestimmtes Zeitfenster beschränkt sind.
Natürlich haben die unterschiedlichen Jahreszeiten auch Einfluss darauf, was du fotografieren kannst. Erfahrungsgemäß gehören Fragen wie ‚Wann und wo kann ich Papageientaucher (bzw. Wasserfälle, Eishöhlen, das Hochland oder die Nordlichter) fotografieren' zu den häufigsten, die uns hier bei Iceland Photo Tours erreichen. Um es kurz zu machen: Fotografie ist in Island stark von den Jahreszeiten abhängig. Als Wegweiser durch die Jahreszeiten und damit du auf keinen Fall exakt die Attraktion verpasst, die du unbedingt fotografieren wolltest, haben wir einen Guide zusammengestellt, in dem du alles über das Wann und Wo nachlesen kannst. So verschwendest du keine Zeit und musst dich während deiner Reise nicht so sehr auf das Glück verlassen!
Der Winter ist die beste Zeit, um die Nordlichter in Island zu sehen. Fotocredit: 'Edwin Martinez'.
Die anderen Jahreszeiten in Island können einfach nicht mit den unglaublichen Möglichkeiten mithalten, die der Winter für Fotografen bereithält. Von verschneiten Landschaften bis hin zu den mystischen Nordlichtern – diese Jahreszeit wird dich verzaubern.
In Island dauert der Winter von November bis März und er bringt kürzere Tage mit einem ganz speziellen, wunderschönen Licht. Im tiefsten Winter kannst du mit etwa vier bis fünf Stunden Tageslicht rechnen. Mit jedem Tag, den wir uns dem Frühling nähern, wird dieser Zeitraum natürlich länger. Das Licht ist ganz anders, als du es wahrscheinlich kennst. Im arktischen Winter ist es friedlich und unheimlich zugleich, fast wie auf einem anderen Planeten. Der Sonnenauf- bzw. -untergang kann bis zu zwei Stunden dauern und die sanft düstere Stimmung ist perfekt zum Fotografieren.
Freu dich auf Schnee und wunderschönes Licht im isländischen Winter. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Was du vom isländischen Winter erwarten kannst, ist viel Schnee, Eis und stürmisches Wetter, welches manchmal kurz aufklart. Innerhalb kürzester Zeit kann sich ein starker Schneesturm in strahlenden Sonnenschein verwandeln.
Allerdings bedeuten Schnee und Eis auch, dass die Straßenbedingungen nicht ideal sind. Darum kommt es vor, dass die Straßen ins Hochland, nach Ostisland und in die Westfjorde geschlossen werden. Selbst bekannte Fotolocations wie die Ortschaft Vík und die Halbinsel Snaefellsnes können schwer erreichbar sein. Aber wenn du dort bist, gibt es unendlich viele Fotomotive!
Jeden Winter entstehen neue, atemberaubende Eishöhlen im Vatnajökull-Gletscher im Südosten der Insel und sie sind auch nur im Winter zugänglich. Du kannst sie zu keiner anderen Jahreszeit betreten oder fotografieren.
Im Winter sind die Eishöhlen zugänglich. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Auf deiner Fahrt zu den Eishöhlen kannst du einen Zwischenstopp an der Gletscherlagune Jökulsárlón einlegen und dort spektakuläre Fotos von den Eisbergen machen, die mit den Gezeiten über die Wasseroberfläche treiben. Oder du stattest dem nahegelegenen Breidamerkursandur - besser bekannt als ‚Diamantstrand' - einen Besuch ab, wo Eisbrocken wie polierte Diamanten auf dem schwarzen Sandstrand verstreut liegen.
Der Diamantstrand ist im Winter atemberaubend schön. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Wenn du die Nordlichter fotografieren willst, stehen deine Chancen am Berg Kirkjufell in Westisland besonders gut. Auch an der Gletscherlagune Jökulsárlón oder am Berg Vestrahorn auf der Halbinsel Stokksnes lohnt sich ein Versuch. Egal, für welchen Standort du dich entscheidest, das Wichtigste ist, dass du eine Nacht auswählst, für die eine hohe Aurora-Aktivität und ein klarer Nachthimmel vorhergesagt ist.
- Siehe auch: Winter-Workshops in Island
Der Golden Circle in Island ist im Frühling einfach märchenhaft. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Oh… der Frühling! Im April und Mai wird diese herrliche Jahreszeit in Island von einer Vielzahl von Erscheinungen, Geräuschen und Gerüchen begleitet, die deine Sinne stimulieren werden. Der Regen bringt einen satten, grünen und erdigen Duft von Pilzen mit sich. Die Tierwelt erwacht. Im Frühjahr kommen die kleinen Lämmer auf die Welt und die Bauern entlassen die Schafe und ihren Nachwuchs zum Grasen ins Freie. Auch Seevögel kehren auf die Insel zurück und ab Anfang April kannst du auf Dyrhólaey mit etwas Glück Papageientaucher sehen.
Das Frühjahr ist die beste Zeit, um in Island Wasserfälle, zu fotografieren, denn dann schmilzt der Schnee und das Wasser strömt donnernd in die Bäche und Flüsse und erweckt sie wieder zum Leben. Versuche dein Glück an dem beeindruckenden Wasserfall Öxarárfoss, der sich im Thingvellir-Nationalpark in Südisland ins Herz der tektonischen Spalte Almannagjá ergießt. Auch das Geothermalgebiet Geysir mit seinen heißen Quellen und dem berühmten Geysir Strokkur hält viele Fotomotive für dich bereit.
Da der Schnee in den Bergen nur langsam schmilzt, sind weite Teile des Hochlands auch im Frühjahr nicht zugänglich. Bedenke auch, dass die Tage wieder länger werden und die Chancen, die Nordlichter zu fotografieren damit sinken. Wenn es dir besonders wichtig ist, die scheue Aurora Borealis zu fotografieren, dann ist das Frühjahr für dich nicht die ideale Reisezeit. Andererseits sind die Sonnenauf- und -untergänge sehr lang und du hast viel Zeit, um das perfekte Foto zu machen.
Im Sommer blühen die Lupinen und andere Wildblumen. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Der Sommer in Island ist eine fantastische Zeit, um Fotos von der Natur zu machen. Während dieser Zeit ist die Insel in das warme, goldene Licht der Mitternachtssonne gehüllt – ein Phänomen, bei dem fast 24 Stunden Tageslicht herrscht. Das liegt daran, dass die Sonne am Horizont entlangzieht und der ausgedehnte Sonnenuntergang irgendwann nahtlos in den Sonnenaufgang übergeht. Island ist auch als das Land der Mitternachtssonne bekannt und du kannst hier eine Sonnenauf- und -untergangsphase genießen, die mehrere Stunden dauert! Also packe eine Kanne Kaffee ein und erlebe die unbeschreibliche Schönheit der Natur hautnah.
In Island beginnt der Sommer im Juni und dauert bis August. Während dieser Zeit kannst du Sonnenuntergänge erleben, die mit dem Sonnenaufgang verschmelzen und die Landschaft dabei für Stunden in wundervolle Farben tauchen. Diese Jahreszeit ist ein TRaum für Fotografen, denn die langen Tage bedeuten auch unendlich viel Zeit, um die Landschaft zu fotografieren, anstatt sich ein Wettrennen mit der einbrechenden Dunkelheit zu liefern.
Die schwarze Kirche von Budir im Sommer. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Im Hochsommer solltest du die Halbinsel Snaefellsnes besuchen, wo Wildblumen erblühen und langsam die komplette Küste mit einem Blütenteppich bedecken. Der isländische Sommer bringt eine riesige Vielfalt an Blumen und sie gehören zu den fotogensten Attraktionen dieser Jahreszeit. Du kannst sie wie einen prächtigen Teppich vor der schwarzen Kirche von Búdir fotografieren oder die von Juni bis Juli blühenden Lupinen entlang der Küste bewundern.
Im Sommer ist das Hochland zugänglich. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Gegen Ende Juni werden die Straßen ins Hochland langsam wieder geöffnet und bieten dir Zugang zu dramatischen Fotomotiven in den geothermalen Tälern Landmannalaugar, Kerlingarfjöll und Hveravellir. Auch in Nordisland gibt es viele Gegenden, die einen Besuch lohnen, wie zum Beispiel den See Mývatn, Hverarond und speziell zur goldenen Stunde die einzigartig geformte Felsformation Hvítserkur.
Landmannalaugar im Hochland. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
- Siehe auch: Landmannalaugar Fotografie-Tagestour
Wenn du Island abseits der ausgetretenen Pfade entdecken willst, dann ist der Sommer dafür die beste Zeit. Versuche doch mal eine Erkundungstour in die bezaubernde Wildnis der abgelegenen Westfjorde. Wenn du dich hier entlang der Küste bewegst, hast du gute Chancen, an den Klippen von Látrabjarg hübsche Schnappschüsse von den Papageientauchern zu machen.
Auch Papageientaucher kannst du im Sommer in Island fotografieren. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Das Herbstlaub in Island ist sehr farbenfroh. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Last but not least, der Herbst ist natürlich eine der farbenprächtigsten Jahreszeiten in Island. Er dauert von September bis Anfang November.
Es ist eine Zeit der Veränderung und Island leuchtet in herrlichen, erdigen Farben wie rot, orange und gelb. Vögel zwitschern, als wäre es Frühling, und auch wenn die Tage kürzer werden, ist das Sonnenlicht trotzdem noch warm. Im Oktober geht die Sonne gegen 8 Uhr auf und der Sonnenuntergang ist gegen 18:45 Uhr. Der erste Frost kommt und schon im September kann es sein, dass du den ersten Schnee siehst. Das Wetter ist zwar unberechenbar, aber mit seinem Temperament kann es dir einen echten Energieschub geben.
- Siehe auch: 11-tägige Fotoreise, Island im Herbst
Im Herbst werden die Nordlichter nach und nach wieder sichtbar. Fotocredit: 'Iceland Photo Tours'.
Island im Herbst ist vielleicht eine der aufregendsten und schönsten Spielwiesen, die du je mit deiner Kamera erkundet hast. Nicht nur, dass die Landschaft in vielen unglaublichen Farben erscheint, auch die Nordlichter tauchen langsam wieder am Nachthimmel auf.
Wenn die Sonne wieder tiefer steht, kommt die einzigartige Geologie in Thingvellir und die vulkanisch aktive Region um den See Mývatn richtig zur Geltung. Auch dem Naturreservat Skaftafell wohnt um diese Jahreszeit ein ganz besonderer Zauber inne.
Lavafelder in die Farben des Herbstes getaucht. Fotocredit: 'Iceland Photo Tours'.
- Siehe auch: 2-wöchige Fotoreise rund um Island im Herbst
Wie immer in Island solltest du dich auf Wind einstellen. Wenn er zu lange und zu stark bläst, kann das allerdings dazu führen, dass er die Blätter von den Büschen fegt und du nur noch die kahlen Äste fotografieren kannst.
Bedenke auch, dass im Laufe des Herbstes die Straßen ins Hochland wieder geschlossen werden und einige Gletschertouren nicht mehr stattfinden können, sodass du dir Chance, sie zu fotografieren, vielleicht entgeht.
Seevögel wie der Papageientaucher verlassen Island während der Herbstmonate und ziehen in wärmere Klimazonen. Was dich auch noch interessieren könnte: Im Herbst findet der Zusammentrieb der Schafe und Pferde statt (bekannt als ‚réttir‘), d.h. die Bauern begeben sich in die abgelegenen Täler, um ihre Tiere für den Winter zurück zu ihren Höfen zu bringen. Wenn du also zu in dieser Jahreszeit nach Island kommst, ist das vielleicht deine letzte Chance in diesem Jahr, um Papageientaucher, Schafe und Islandpferde zu fotogarfieren!
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