Islands beste Wasserfälle für Fotografen
Wenn du gerne Wasserfälle fotografierst, dann bist du hier genau richtig! Die Wasserfälle Islands sind weltweit einzigartig und wir wagen es, zu behaupten, dass es an einem warmen Sommertag kaum etwas Romantischeres gibt, als mit deinem Partner, einer Decke und einem Picknick zu einem Wasserfall zu wandern, im weichen Gras zu liegen und dem Wasser zu lauschen, das auf die Felsen schlägt. Egal, ob du kleinere Exemplare, tosende Giganten oder verborgene Hochland-Wasserfälle bevorzugst – Island bietet eine schier endlose Zahl von Wasserfällen aller Größen und Formen. Hier findest du unsere Top-Auswahl der besten Wasserfälle speziell für Fotografen.
Der blaue Wasserfall
Hraunfossar (oder ‚die Lavafälle‘) in Hvítá nahe der Barnafossar (‚Wasserfälle der Kinder‘) zu besuchen, kann ein seltsames Erlebnis sein. Gesichter im Felsen und Stimmen im Wasser… an diesem Ort gibt es geheimnisvolle Schwingungen! Hraunfossar ist auch als Girdingar oder ‚Zäune‘ bekannt. Er liegt in der Nähe von Borgarnes an der Straße Nummer 518. Das ist ungefähr 90 Minuten mit dem Auto von Reykjavík, sodass er relativ leicht zu erreichen ist, wenn man einen Tagesausflug um den Golden Circle unternimmt oder auf dem Weg Richtung Nordwesten zur Halbinsel Snaefellsnes ist.
Hraunfossar im Herbst. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Hraunfossar ist kein typischer Wasserfall. Vielmehr besteht er aus einer Reihe von Quellen, die als kleine Rinnsale aus den porösen, basaltischen Überbleibseln des Lavastroms Hallmundarhraun etwas westlich des Gletschers Langjökull rinnen. Das Ergebnis sind mehrere Kaskaden, die sich in den darunter liegen Fluss Hvítá ergießen – ein wundervolles Fotomotiv.
Hraunfossar ist absolut malerisch, besonders im Herbst, wenn er von den erdigen Farbtönen des roten, orangen und goldenen Herbstlaubs umgeben ist. Auch die Färbung des Wassers hebt ihn von anderen Wasserfällen, denn es ist auffallend blau und klar.
Der schwer erreichbare Wasserfall
Obwohl er am Golden Circle liegt, gehört Brúarfoss zu den weniger oft besuchten Orten in Island. Das liegt daran, dass er sich abseits der ausgetretenen Touristenpfade ganz gut versteckt hat. Bis zu einer Stunde kann es dauern, sich durch dichtes Gestrüpp und Matsch zu ihm durchzuschlagen, aber wenn du es geschafft hast, wirst du mit blau leuchtendem Gletscherwasser und einer magischen Atmosphäre belohnt.
Bruarfoss. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Übersetzt heißt der Name Brúarfoss ‚Brücken-Wasserfall‘, was passt, da eine große Brücke über den Wasserfall führt, von der Fotografen einen tollen Blick auf die Kaskade haben.
In letzter Zeit gab es Diskussionen über den Zugang zu Brúarfoss. Zunächst hatten die Landbesitzer diesen eingeschränkt, weil einige Besucher über ihren Grund und Boden trampelten und auf dem Weg zum Wasserfall eine Menge Schaden anrichteten. Der korrekte Weg zu diesem Wasserfall beginnt am offiziellen Parkplatz direkt neben dem Fluss Brúará. Das ist zwischen Laugarvatn und der Geothermalregion Geysir. Du brauchst zwei Stunden für den Hin- und Rückweg und folgst dabei einem gewundenen Weg direkt neben dem Fluss, der dich über Felder und durch viel Matsch führt.
Wenn du diesen spektakulären Wasserfall besuchen willst, dann respektiere bitte die Umwelt und die angrenzenden Anwesen. Bleibe auf dem ausgewiesenen Weg und lasse keinen Müll oder Sonstiges zurück.
Der hohe Wasserfall
Das isländische Hochland ist größtenteils karg und rau, aber zu bestimmten Jahreszeiten gleicht es einer richtigen Oase mit grün leuchtendem Moos und überwältigenden Panoramen.
Haifoss, Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Am Rande des Hochlands liegt Islands vierthöchster Wasserfall mit dem Namen Háifoss oder der ‚Hohe Wasserfall‘. Bei seiner Entdeckung dachte man sogar, er wäre der höchste Wasserfall in ganz Europa! Seitdem ist er auf der Rekordleiter ein paar Sprossen nach unten gerutscht, aber mit einer Höhe von 122 Metern ist Háifoss immer noch beeindruckend. Er liegt am Fossá, einem Nebenfluss von Islands längstem Fluss, dem Gletscherfluss Thjórsá.
Du kannst zum Fuß des Wasserfalls im Tal gehen, aber die beste Stelle, um Háifoss zu fotografieren, ist von oben, wo dir vielleicht sogar ein bisschen schwindelig wird! Die Landschaft hier ist sehr vielseitig. Es lohnt sich also, sich beim Erkunden der Umgebung Zeit zu lassen. Allerdings benötigst du einen Geländewagen, wenn du nicht gerade eine ausgedehnte Wanderung über 14km hin und zurück planst.
- Siehe auch: Háifoss ist mehr als nur ein Wasserfall
Der unaussprechliche Wasserfall
Die Schlucht Sigöldugljúfur. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Sigoldywas? Sigöldugljúfur! Versuch das zehnmal hintereinander zu sagen, ohne dich zu verhaspeln. Es handelt sich dabei um eine wunderschöne, versteckte Schlucht im isländischen Hochland, wo viele kleine Wasserfälle über eine Felswand in das glitzernde Wasser darunter stürzen. Besonders im warmen Licht der Mitternachtssonne, in den späten Abend- oder frühen Morgenstunden während des Sommers ist der Anblick zauberhaft.
Auch dieser Wasserfall ist nicht so leicht zu erreichen und du musst einen längeren Fußmarsch einplanen. Aber wenn du in der Nähe von Landmannalaugar bist und etwas Zeit übrighast, dann lohnt sich der Besuch schon für den grandiosen Blick! Er liegt an der Bergstraße F208. Halte dich bitte zu deiner eigenen Sicherheit und die anderer Besucher vom Rand der Schlucht fern.
Der majestätische Wasserfall
Während des Winters frieren einige von Islands Wasserfällen besonders stark zu, wie zum Beispiel der majestätische Aldeyjarfoss im Norden! Dieser Hochland-Wasserfall begeistert mit seinen spektakulären Kontrasten zwischen den schwarzen Basaltsäulen, die ihn einrahmen, und dem weiß schäumenden Wasser, das im Winter auf der Felswand zu einer strahlend weißen Eisschicht erstarrt. Mit seiner tosenden, 20 Meter hohen Kaskade, die aus dem uralten Lavafeld Bádardalshraun in ein eisiges Becken stürzt, ist dieser Wasserfall ein monumentales Motiv für Landschaftsfotografen auf einer Winterreise!
Aldeyjarfoss. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Diesen unglaublichen Wasserfall zu fotografieren ist eine besondere Freude, vor allem mit einem Weitwinkelobjektiv, mit dem man seine schiere Größe und das wunderschöne Wasserbecken zu seinen Füßen festhalten kann. Wenn man über ihm inmitten hoher Schneeverwehungen steht, kann man sich der Schönheit der Natur kaum entziehen.
Der Trick ist hier, eine Reihe von Fotos zu machen, die du dann zu einem Panorama zusammensetzen kannst, weil du sonst wahrscheinlich die Ränder des Beckens nicht mit aufs Bild bekommst. Mit einem Ultraweitwinkel-Objektiv ist es aber möglich, den kompletten Wasserfall einzufangen!
Der schöne Wasserfall
Svartifoss ist der schönste Wasserfall in ganz Island. Sein Name bedeutet ‚der schwarze Wasserfall‘ und er kommt von seinen berühmten, schwarzen Basaltsäulen, die in der isländischen Landschaft absolut einzigartig sind und viele Künstler inspiriert, wie zum Beispiel Islands Staatsarchitekten Gudjón Samúelsson, dessen Design der Stadtkirche Hallgrímskirkja und des Nationaltheaters Thjódleikhúsid darauf beruht.
Wenn man Svartifoss zum ersten Mal sieht, kann es einem die Sprache verschlagen. Das gilt besonders im Winter. Der Wasserfall ist atemberaubend schön und die pechschwarzen Säulen, die ihn einrahmen, sind messerscharf. Der Kontrast mit dem schäumenden Wasser, das auf die gefrorenen Felsen donnert, ist beeindruckend.
Svartifoss liegt im Naturreservat Skaftafell, welches zum neuen Nationalpark Vatnajökull im Südosten Islands gehört. Es gibt kurze, leichte Wanderwege, die vom Campingplatz zum Wasserfall Svartifoss führen, und du solltest in etwa einer Stunde am Ziel sein. Es ist ein perfekter Ort für ein Picknick!
Der besondere Wasserfall
Seljalandsfoss ist ein ganz außergewöhnlicher Flecken Erde und unterscheidet sich durch eine Besonderheit von allen anderen Wasserfällen in Island: Er ist einer von nur ganz wenigen Wasserfällen überhaupt, um die man komplett herumgehen kann. Sei aber vorsichtig, denn das ist nicht immer so einfach, wie es klingt. Der Weg hinter dem Wasserfall kann nass und rutschig sein und wenn der Wind aus der richtigen Richtung kommt, wirst du von eiskaltem Wasser durchnässt. Trage also entsprechende Funktionskleidung und sei nicht wasserscheu!
Andererseits ist es doch auch ganz schön, ab und zu etwas Neues auszuprobieren!
Seljalandsfoss unter der Mitternachtssonne. Fotocredit: 'Kaspars Dzenis'.
Dass Seljalandsfoss überwältigend schön ist, ist unbestreitbar. Wenn man vor ihm steht, bekommt man ein Kribbeln in der Magengegend, das sich wohl nur mit dem Moment vergleichen lässt, wenn man ein besonderes Geschenk öffnet. Es gibt keine Worte, um diesen Anblick zu beschreiben. Das Wasser ergießt sich aus einer Höhe von 60 Metern und fängt dabei das Sonnenlicht ein. Die beste Stelle für ein Foto ist hinter der Kaskade, von wo du ein Panorama aus mehreren Bildern aufnehmen und die ganze Szenerie in all ihrer Schönheit festhalten kannst. Wenn du im Sommer und zur richtigen Tageszeit da bist, kannst du Seljalandsfoss unter den goldenen Strahlen der Mitternachtssonne wie ein Feuer leuchten sehen.
Der Wasserfall aus Game of Thrones
Kirkjufell ist eines der schönsten Wahrzeichen Islands und gilt als der meistfotografierte Berg von allen! Er erhebt sich in der Nähe der Stadt Grundarfjördur 463 Meter über dem Meeresspiegel und zieht auf der Halbinsel Snaefellsnes alle Blicke auf sich. Es gibt einen hübschen Wanderweg rund um den Berg. Du kannst sogar hinaufklettern und vielleicht findest du ja Vogelfossilien! Am berühmtesten ist Kirkjufell allerdings als Drehort der populären HBO-Serie ‚Game of Thrones’, in der er eine Rolle als ‚Berg wie eine Pfeilspitze‘ bekam (Staffel 7, Folge 6).
Kirkjufellsfoss. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Im Herbst ist Kirkjufell besonders fotogen, denn dann nimmt die Pflanzenwellt, die ihn umgibt, wunderbar warme, erdige Farbtöne an. Im Winter ist die Szenerie aber genauso zauberhaft – wenn die Nordlichter am Nachthimmel tanzen –, oder im Sommer, wenn der Sonnenuntergang den Himmel in ein Flammenmeer verwandelt!
Am häufigsten wird der Berg von unten fotografiert und dort findest du auch den Wasserfall Kirkjufellsfoss. Dieser besondere Wasserfall leitet das Schmelzwasser von den Gletscherbergen der Halbinsel Snaefellsnes in den darunterliegenden Fjord. Ein Weg führt dich direkt zu der Stelle, von wo alle den Wasserfall fotografieren – du kannst ihn gar nicht verfehlen!
Der berühmte Wasserfall
Gullfoss ist der wahrscheinlich bekannteste Wasserfall in Island und bei Touristen sehr beliebt. Er liegt am Golden Circle und steht unter Schutz. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatten einige dubiose Leute ohne viel Respekt für die Schönheit der Natur Ambitionen, den Wasserfall zur Stromgewinnung zu nutzen. Zum Glück drohte eine mutige junge Frau an, sich in diesem Falle in die Fluten von Gullfoss zu stürzen, sodass die Pläne nie umgesetzt wurden.
Gullfoss im Winter. Fotocredit: 'Iurie Belegurschi'.
Heute ist es einfach ein überwältigendes Erlebnis, an einem sonnigen Tag die Wassermassen zu sehen, die mit 140 m³ pro Sekunde über die Felswand stürzen, während kreischende Vögel am Himmel kreisen. Wenn nachts die grünen Nordlichter über Gullfoss tanzen, musste sich der eine oder andere Besucher schonmal kneifen, um seinen Augen zu trauen.
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